Re/Präsentation. Neue Formen Politischer Ansprache und Fürsprache
Tagung unter Leitung von Dr. Christian Kirchmeier (Groningen), Dr. Julian Müller (TU Graz), Dr. Astrid Séville (LMU) und Sophie von Waitz (LMU)
09.06.2022 – 10.06.2022
Demokratische Gesellschaften stehen in der Gegenwart vor neuen Herausforderungen: Orte und Medien der politischen Begegnungen und Auseinandersetzungen wandeln sich, etablierte Muster sozialer und politischer Identifikation wie etwa Parteibindungen und Milieuzugehörigkeiten sind brüchig geworden und Politisierung erfolgt heute über Themen, die sehr viel stärker mit dem alltäglichen Leben verbunden sind. Auch die Vorstellung einer rational deliberierenden Öffentlichkeit wirkt angesichts der Zunahme postbürgerlicher Gegen-öffentlichkeiten geradezu überholt. Die Tagung will den Zusammenhang zwischen politischer Repräsentation und politischer Selbst-Präsentation in den Mittelpunkt stellen und der Frage nachgehen, wie sich politische Repräsentation verändert.
Teilnehmer:innen sind u.a.: Andreas Bernard (Lüneburg), Philipp Felsch (HU Berlin), Valentin Groebner (Luzern), Katrin Herms (Centre Marc Bloch, Berlin), Sebastian W. Hoggenmüller (Luzern), Michael Koß (Lüneburg), Nils C. Kumkar (Bremen), Jürgen Raab (Koblenz-Landau).
Donnerstag, 9. Juni
14:00 Uhr: Astrid Séville (Universität Wien) und Julian Müller (TU Graz): Politische Repräsentation in Zeiten politischer Selbst-Präsentation
Medien und Techniken politischer Kommunikation
14:30 Uhr: Andreas Bernard (Universität Lüneburg): Theorie des Hashtags
15:15 Uhr: Katrin Herms (Centre Marc Bloch, Berlin): Soziale Semantiken, soziale Räume: Polarisierungstendenzen im Kontext der Corona- Pandemie
16:00 Uhr: Kaffeepause
Erzählweisen des politischen Selbst
16:30 Uhr: Philipp Felsch (HU Berlin): Trauma und Trauma-Plot. Politik, Proliferation, Ästhetik
17:15 Uhr: Valentin Groebner (Universität Luzern): Ich und Wir. Die erste Person als rhetorischer Werkzeugkasten
18:00 Uhr: Pause
18:30 Uhr Öffentlicher Abendvortrag (Online): Lea Ypi (London School of Economics): Narrating the Political Self
Freitag 10. Juni
Ansprache, Fürsprache, Widerrede
09:00 Uhr: Christian Kirchmeier (Universität Groningen): Zur Dramaturgie von Ansprache und Fürsprache
9:30 Uhr: Tanja Prokić (LMU München): Content und Krise. (Post-)Politische Ansprachen im Netzfeminismus
10:15 Uhr: Kaffeepause
10:45 Uhr: Jürgen Raab (Universität Koblenz-Landau) und Sebastian Hoggenmüller (Universität Luzern): Visuelle Formen politischer Widerrede. Zur Bildkommunikation von Corona- Maßnahmengegner*innen auf digitalen Plattformen
Tücken der Repräsentation
11:30 Uhr: Michael Koß (Universität Lüneburg): Repräsentation und Ressentiment. Das Unbehagen an den Parteien und der demokratische Diskurs in Deutschland
12:15 Uhr: Mittagspause
13:30 Uhr: Nils Kumkar (Universität Bremen): Spiegel mit Perspektive: Politische Anschlussfähigkeit soziologischer Zeitdiagnose
14:15 Uhr: Sophie von Waitz (LMU München): Die Familie als Nicht-Repräsentierbares
Ort und Anmeldung
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. Wenn Sie Interesse an unserer Veranstaltung haben, bitten wir Sie sich mit uns in Verbindung zu setzen; Sie erhalten dann kurzfristig Informationen zum Format der Veranstaltung (Präsenz oder Livestream): E-Mail.