Anthony Grafton ist Henry Putnam University Professor of History an der Princeton University. Seine Forschungsschwerpunkte liegen zeitlich betrachtet auf Renaissance und Reformation, systematisch im Bereich der Historiographie. Hierbei interessieren ihn vor allem die Kulturgeschichte der europäischen Renaissance, Leser- und Buchgeschichte, die Geschichte von Gelehrsamkeit und Bildung von der Antike bis ins 19. Jahrhundert und die Wissenschaftsgeschichte von der Antike bis zur Renaissance.

Zu seinen zahlreichen Buchpublikationen zählen zum einen umfassende Studien über historische Figuren wie den italienischen Humanisten und Architekten Leon Battista Alberti, den Astrologen und Mediziner Girolamo Cardano oder den französischen Historiker Joseph Scaliger. Daneben beschäftigt er sich epochenübergreifend mit der Entwicklung von Praktiken und Techniken der Gelehrsamkeit wie etwa der Geschichte der Fußnote in historischen Texten, aber auch dem Problem der Fälschung als der "kriminellen Schwester" der Kritik. Soeben erschien sein aktuelles Werk "Worlds made by Words. Scholarship and Community in the modern West".

Zu den zahlreichen Ehrungen, die Anthony Grafton erhielt, zählt unter anderem der Balzan Preis für Geschichte der Geisteswissenschaften (2002) sowie der Distinguished Award der Mellon Foundation (2003).

Anthony Grafton wird am 20. Juli um 19 Uhr c.t. im Rahmen der Vorlesungsreihe "Die frühe Neuzeit. Vermessung einer Epoche" zum Thema "Humanists with Inky Fingers. The Culture of Correction in the Early Modern Printing House" sprechen (Ort: Hauptgebäude, Raum M 114). Daneben werden fortgeschrittene Studierende in einem Workshop die Gelegenheit haben, mit ihm über seine aktuellen Forschungen zu sprechen.